Meisterschale

Der Mensch ist verschieden und das ist gut so. Als in der 89. Spielminute der eingewechselte Hochleistungskicker Sebastian Pnischek im entscheidenden Spiel unserer 2. Mannschaft in Kemel aus 20 Metern und dazu noch aus dem Stand den vor sich aufspringenden Ball mit dem Spann Richtung Kemeler Gehäuse schleuderte und die Flugbahn des Leders uns bereits vor dem Torjubel signalisierte, wohin die Reise gehen wird, um Sekundenbruchteile später zum 5:0 einzuschlagen, blieben nicht nur die Augen nicht mehr trocken, sondern die Coach Jacke des ewigen Sven Klärners ward bereits vor Abpfiff tief mit Gerstensaft durchnässt, ausgelöst von seinen notorisch fußballgeilen Helden, die es vom Platz auf die Bank verschlagen hatte oder von denen injiziert, die sich an diesem Tage erst gar nicht erheben mussten.

Ach du jeh, lass uns für den Moment zurücklehnen und glauben, dass alles, was wir anpacken, zu Golde werde, doch leider oder vielleicht auch glücklicherweise steckt auch hinter diesem Double unserer Aktiven unendlich viel Fleiß.

Was das mit der Verschiedenheit der Menschen zu tun hat? Im ersten Eindruck nicht viel und trotzdem bemerkenswert, dass es dem Chef der Presseabteilung nicht darum ging zu feiern, sondern auf dem Weg zu seinem Smart mit Vollausstattung bereits alles weitere rund um den Verein, dessen Aufmerksamkeit seiner selbst innerlich erfordert, durch den Kopf schießt, verknüpft mit dem tiefen Wunsch, das Projekt Spvgg Eltville weiter nach vorne zu bringen.

Es ist hinlänglich thematisiert -und die aufmerksamen Leser dieser allwöchentlichen Glosse können es schon nicht mehr hören- und trotzdem dürfen wir nicht vergessen, woher wir kommen. Vor 5 Jahren standen wir mit unseren Aktiven in der KOL in der Nähe der Abstiegsplätze und mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga C, ohne wirkliche Jugendarbeit, denn eine A, B oder C Jugend war schlicht und einfach nicht vorhanden. Heute ist alles anders. Unsere beiden Aushängeschilder spielen in der nächsten Saison in der Verbands- und Kreisoberliga. Dazu eine mittlerweile imposante Jugendarbeit. Gestern, am Mittwoch bei der Sichtung der 2007er und 2008er war bereits wieder die Hölle los. Die D1 Gruppenligamannschaft steht schon wieder richtig gut da (bereits die vierte Saison in Folge dieser höchsten Spielklasse) und unsere C1 kämpft mit Biebrich 02 um den Einzug in die Verbandsliga. Einzig unsere B-Jugend verlor das Schlüsselspiel auf Kreisligaebene gegen den SV Johannisberg durch einen, nennen wir es freundlich, sehr umstrittenen Elfmeter zwei Minuten vor dem Ende. Da hilft nur aufstehen und weiter um die Gruppenliga kämpfen, denn alles ist noch möglich.

Unsere A-Jugend performt weiter gut und die Spieler um Trainer Janosch Herbst geben uns das Gefühl, dass nächste Saison einiges zu erwarten sein wird, denn Herbst spielt aktuell fast ausschließlich im jungen Jahrgang. Dazu werden wir noch mehr Mannschaften für die nächste Spielzeit melden, als ohnehin schon. Dabei in der D-Jugend wieder mindestens vier Teams und bei den C-Junioren und wahrscheinlich auch in der B-Jugend werden wir jeweils zwei Teams stellen. Eine Melancholie des Erreichten will sich trotzdem nicht einstellen, auch und vielleicht gerade deshalb, weil es mittlerweile viele Kritiker gibt, die meinen, dass unser Verein die Basis, also den Breitensport aus dem Auge verliert.

Dieses Thema, das wir sehr ernst nehmen, werden wir auf der nächsten Trainersitzung am kommenden Dienstag intensiv behandeln, denn es ist keine Augenwischerei, dass wir unsere zugegebenermaßen sehr anspruchsvollen Aufgaben und Ziele im Bereich der Übungsleiter wahrnehmen müssen und damit den Kindern das Beste geben, was uns möglich ist, um sie dadurch zu guten Fußballern zu machen und auch das charakterliche Profil zu schärfen, denn vieles definiert sich in ihrem Kosmos über unseren Sport und wer da als Kind oder Jugendlicher bei seinen Kollegen Anerkennung findet, schläft abends glücklicher ein und die Frage sei erlaubt, was es Schöneres geben kann als die Lebenszufriedenheit zu steigern.

Der Mensch ist also doch verschieden, gerade im größten Erfolg seit dem fast hundertjährigen Bestehen unseres Vereins, der in dieser Spielzeit mit den beiden Aufstiegen gekrönt wurde, liegt es an uns, sich über die Zukunft Gedanken zu machen und eben nicht aufzuhören, sondern weiternach der idealen Lösung für alle Interessen zu suchen. Der klare Auswärtssieg unserer ersten Mannschaft am Sonntag in Niederhöchstadt mit 4:1 sei hier nur am Rande erwähnt, nach all den Lobes- und Freudenhymnen der letzten Wochen und Monate werden die Jungs das verschmerzen.

Am Ende gilt es das Große und das Ganze im Blick zu behalten und sich in der Komfortzone nicht auszuruhen. Hoffen wir, dass es uns gelingt. 

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