DachtlerDurch die scharfe Brille der eigenen Wahrnehmung kommt einem das schleichende Gefühl der Ohnmacht, wenn man echte Kerle verabschie- den muss und ohne die Chance auf die emo- tionale Selbstbefriedigung der Worte zu erhalten, die man gerne noch gewechselt hätte. Damit stirbt immer etwas von einem selbst mit. Mit Jürgen Dachtler ist an diesem Montag ein (wenn auch nur kurzer) Wegbegleiter verstorben, der nicht nur in unserem Verein mit seiner sehr speziellen Art, eine Bereicherung für unser Zusammenleben dargestellt hat und der uns mit seinen Ausführungen und Meinungen in alle erdenklichen Richtungen derart in Wallung brachte, dass wir ohne Chance auf einen irgendwie gearteten Wiederspruch, wenn es diesen denn gegeben hätte, zurück bleiben in einem leeren Raum der Gefühle. Es gibt zu viele Anekdoten, um sie einzeln aufzuführen, aber es bleiben Sätze von ihm hier, die seinesgleichen suchen. Auf die Frage, ob wir einen Spieler für die 1. Mannschaft verpflichten sollen (den Namen hat der Autor längst vergessen) und für dessen Beitritt zu unserem Verein sich auch der sportliche Leiter und langjähriger Weggefährte Orf stark gemacht hatte, kam ungeschminkt die Dachtlerische Wahrheit ans Licht: "Da wo der noch net war, da habbe die Leute ihr Sache noch". Damit war selbstredend die Sache vom Tisch. Auch in der ersten Trainingseinheit unseres Felix Kokorsch, der zu den Besten seines Faches in der Gruppenliga Wiesbaden gehört, urteilte er nach seinen ersten Eindrücken (gefühlte 2 Minuten) messerscharf "Schick den Weg, der kann nix .... das seh ich sofort", um am Ende der Trainingswoche kleinlaut das Gegenteil zu behaupten und damit zu werben, dass wir diesen Jungen unbedingt brauchen. Der selbsternannte Schleifer, der so unglaublich viele Torhüter ausgebildet hat, konnte also auch irren und war der menschlichen Fehlbarkeit so verfallen, wie wir alle. Als raubeinig verschrien, ein Umstand den er gerne andere Protagonisten glauben machen wollte, war hinter der harten Schale, ein ungemein weicher Kern, denn auf seine Schäfchen lies er nichts kommen und Jürgen war letztlich nicht in der Lage Stellung zu beziehen, wenn es darum ginge auf dieser Position der Einzigartigkeit auszuwählen, welcher der Bewerber das Privileg genießen durfte, von Anfang an zu spielen und das in jeder Altersklasse. Auch, aber nicht nur, auf Grund dieses Wissens verneigt sich die regionale Fußballwelt ganz tief vor einem kleinen Mann, der ganz groß in unseren Herzen wohnen bleiben wird.

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